Präsentation und öffentliche Vorstellung des Konzepts zur Sektorkoppelung der Fernwärme mit der Kläranlage.
Die Stadtwerke Gleisdorf errichten dazu in Kooperation mit dem Abwasserverband Gleisdorfer Becken am Standort des Abwasserverbandes ein Fernwärmeheizwerk. Dabei wird aus den gereinigten Abwässern ungenutzte Wärme entzogen und in das Fernwärmenetz der Stadtwerke Gleisdorf eingespeist. Aus Abwasser und Faulgas werden so in der ersten Ausbaustufe zukünftig 4.000 MWh klimaneutrale Fernwärme für die Solarstadt Gleisdorf nachhaltig produziert. Dies führt zu einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 1.000 Tonnen im Vergleich zur Verwendung von Erdgas. Entwickelt wurde dieses Konzept im Rahmen des Forschungsprojekts ThermaFLEX, welches von AEE INTEC geleitet wird und das sich schwerpunktmäßig damit beschäftigt, wie Fernwärmenetze flexibler und effizienter gestaltet werden und ohne fossile Energieträger auskommen können.
In der neuen Fernwärmezentrale wird aus dem gereinigten Abwasser, welches nachfolgend in die Raab eingeleitet wird, die noch ungenutzte Wärme mittels Wärmetauscher und Wärmepumpe entzogen. Das in den Prozessen der Kläranlage entstehende Faulgas wird ebenfalls vollständig in Wärmeenergie umgewandelt. Das Faulgas wird somit zukünftig als wertvolle Wärmenergie genutzt und wird bei Überschuss (speziell in den Sommermonaten) nicht mehr ungenützt abgefackelt. Die damit produzierte Energie kann nachfolgend ganzjährig in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Durch die Wärmepumpe wird das gereinigte Abwasser zusätzlich abgekühlt und ergibt aus ökologischer Sicht eine Qualitätsverbesserung für die Wasserqualität der Raab.
Durch den hohen Innovationsgehalt des Konzepts in Kombination mit dem Forschungsprojekt ThermaFLEX werden für die Errichtung der neuen Fernwärmezentrale am Standort des Abwasserverbandes auch erhöhte Investitionsförderungen aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt. Durch diese Mittel werden die Investitionen der Stadtwerke Gleisdorf in klimafreundliche Wärmeversorgung maßgeblich unterstützt.
vlnr: Werner Höfler, Christian Fink, Erich Rybar, Peter Schiefer, Christoph Stark, Raimund Wiesenhofer
Ein kurzes Video mit Stellungnnahmen zum Projekt finden Sie hier